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Ded!.. Tv Rdr ITZS 4078 a 464 5 —— An die Deutschen Gothenburgs und die der nahen und entfernteren Umgebung desselben! Als am 14 Januar 1746 des hiesigen Deutschen Tempels Grösse in Flammen aufging, da liielt. obschon in weniger denn 4 Wochen von Hiesigen eine Summe von 12000 Rdr Silbermänze zusammengeschossen ward, welche theils unter die Armen vertheilt. theils zum ansänglichen Aufbau des Gotteshauses selber bestimmt wurde, der Kirchenratli der Deutschen Gemeine bei Einem Hochlöbl. Magstrate dieser Stadt um Supplication zu Beistenern bei den Magisteräten von Hamburg, I-ybeck und mehreren Städten Deutschlands an. Es ist nickt daran zu zweifeln, dass diese Supplicationen wirklich ersolgt sind. und demnach auch den gewunschten Erfolg gehabt haben, denn der Tempel der Deutschen teht, ein ver ungter Phoenix, da, und in seinem freundlichen Lichte freuen wir uns, in Verein mit unseren Schwedischen Brudern, seines stolzen Baues. Gross ist und beispiellos das Ungluck. da-Dentschlands erste freie Reichsstadt vom Himmelstahrtstage fräh I Uhr an bis heute vor 8 Tagen durch beinahe 4 mal 24 Stunden heimsuchte. Der Odem Gottes wehete und Hamburgs Herrlichkeit mit manchem Gotteshau-e rerwehete. Unter dem Tranerschleier ihrer Betrubniss steigen unstreitig tiete und bange Senfzer aus der Brust nun all ihrer Habe Beraubter um Linderung und Heilung der A von Gott geschlagenen Wunde zu lum auf. Ein Jahrhundert beinahe ist verflos-en, seit unsre Seuszer gen Hamburg flogen! Sollten die Senszer der leidendenMenschheit dieser jetzt so tief gebengten Stadt nicht gleichsam uns als ein hunderjähriges Echo Fnes unseies eigenen Seufzers vorkommen, der einst Erkörung tand, und nun gegenseitig Erhärung finden muss, und! gewiss auch wird. Ja Dentsche. esziemt uns, es liegt uns ob, die Lage der Dinge beschwört uns sogar, ein Etwas zu wagen, und, den Beguterten Europas gegenuber, gegenuber viellricht selber den Erhabenen aut Thronen mit einem Schärflein hervorzutreten aus den eigenen Hutten un-rer beschränkten irdischen Wirksambeit, um jenen Willen wenig-tens zu zvigen, der alle leidende Brider retten möchte. und der de-shalb die tegensreich ermunternde Verheissung des Erlösers der Welt in jenen Worten hat: diese arme Wittwe hat mehr in den Gotteskasten gelegt. denn alle, die eingelegt haben. Im unerschutterlichen Vertranen auf Earen guten Geist, o biedere Deutsche. der sich schon bei so verschiedenen Gelegenheiten durch Wolilthun hewWålirte. begrässen wir euch also jetzt flehend und bittend, diese trb-elige und aus-erorllentliche Gelegenheit: den Eifer echter FVolksthiimlichkeit. uahrer Menarhenliebe. brennender bruderlichen Liebe an den Tag zu legen. nicht fruchtlound nutzlos vorbeigehen zu lassen, um uns mit unserem Schärflein an jene, zur Empfangnahme von milden Beisteuern in Hamburg s hon nicdergesetzte ComitGE zu wenden. Deutsche der nahen wie sernen Umgegend Gothenburgs, denen dieses herzliche und ernste Wort zu Gesichte kommt, schlies-t Euch in steter Erinnerung an das Wort: Ihr hubt alleceit Arme bei Euchå. unsrem Licbenwerke an. und seid dem selben nicht abgeneigt, wenn ich, als Dirner des Exangeliums im Hinblicke auf die mahnende Weisuvg Jesn Ihr, Verkiindiger meiner Lehre, seid das Salz der Erden. womit soll man salzen, menn das Salz dumm uird, eben das-elbe durch diese öffentliche Bitte veranlasse 3 die ihrer Erhörung getrost durch milde. an mich einzusendende Beiträge entgegen-ieht. Wer wårde mitlidig lächeln. wenn sie klein, ja auch noch so klein wären? Der Kaltherzige nur. der den Geist Christi nicht besitzt. Segen im Nahmen Jesu aber öber alle. die da retten wollen. wo nach den Forderungen der Religion Jesu gerettet werden muss. Ach! wie tröstlich : Kas ihr einem dieser Geringsten gethan habt, das habt ihr wmir selber getkan: Darum wagen wir zu deuten: Was ihr Geringsten, ihr Unbemittelten, mit eurem Geringsten auch nur einem Gliede in der Kette leidender Menschheit gethan habt, das habt ihr mir selbern,— ja! das hahen wir dir selber, o Heiland der Welt, gethan, und werden dafur einst ersakren die mehr als beseligende Wahrheit Deiner Verheissung: Wer mich bekennet vor den Menschen, den will ich wieder bekennen vor meinem himmlischen Vater Gothenburg d. 15 May 1842. D. W. DUNCKEL, Königl. Schwed. Hofprediger, Probst und Pfarrer an der Deutschen Gemeine hieselbst.

21 maj 1842, sida 2

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